Vor kurzem ging die Londoner Modewoche zu Ende, wobei die meisten Schauen online stattfanden oder neue Kollektionen im Lookbook-Format präsentiert wurden. Trotz der Quarantänebeschränkungen haben die Designer ihre Kreativität nicht nur durch ihre Kollektionen, sondern auch durch innovative Präsentationsideen unter Beweis gestellt.
Hier sind einige der herausragenden Shows der London Fashion Week, bei denen die Kreativdirektoren keine Angst hatten, mit Stilen, Farben und Showformaten zu experimentieren:
Burberry SS'21: Burberry eröffnete die Londoner Modewoche mit einer Show, die der Erneuerung, der Natur und dem britischen Sommer gewidmet war. Kreativdirektor Riccardo Tisci arbeitete mit der deutschen Künstlerin Ann Imhof zusammen, die für ihre revolutionären Performances und Installationen bekannt ist. Die digitale Performance-Show wurde live auf Instagram, Twitch und der Burberry-Website gestreamt. Die Kollektion verband nahtlos Klassik und Streetstyle, wobei der Schwerpunkt auf der Farbe Blau lag.
Gareth Pugh: Gareth Pugh kehrte mit einer Kollektion zur London Fashion Week zurück, die das Zusammenspiel von Mode, Musik und Film feierte. Sie wurde als "visuelles Konzeptalbum" mit 13 Bildern präsentiert, die von 13 ikonischen Songs inspiriert sind und vom renommierten Fotografen Nick Knight in Standbildern und kurzen Modefilmen festgehalten wurden. Die Kollektion ist nicht käuflich zu erwerben, aber eine Capsule-Kollektion mit Trikotdrucken von Pugh wird Refuge, der führenden britischen Wohltätigkeitsorganisation für häusliche Gewalt, zugute kommen.
Victoria Beckham: Victoria Beckham plante ursprünglich salonartige Laufstegshows mit einem begrenzten Publikum, ging dann aber zu einer intimeren Präsentation für Redakteure über. Die SS'21-Kollektion war prägnant und elegant, mit monochromen Looks und leuchtenden Farben, einschließlich einer Auswahl an Jeansmodellen.
Bora Aksu: Die Frühjahr/Sommer-Kollektion von Bora Aksu versetzte uns in das Jahr 1918 und ließ sich vom Ersten Weltkrieg, der Grippepandemie und den Krankenschwestern inspirieren, die in dieser Zeit eine entscheidende Rolle spielten. Die Kollektion untersuchte, wie sich die Rolle der Frau und ihr Stil in dieser Zeit entwickelten und spiegelte die sich verändernde gesellschaftliche Dynamik wider.
Simone Rocha: Die SS'21-Kollektion von Simone Rocha zelebrierte "Komfort und Sicherheit in höchstem Maße". Sie zeichnete sich durch voluminöse Hüften, feminine Kurven und die für sie typischen Drapierungen aus, zusammen mit perlenbesetzten Akzenten und ergonomischen Schuhen.
Molly Goddard: Im Gegensatz zu den minimalistischen Trends präsentierte Molly Goddard eine extravagante, farbenfrohe Kollektion mit voluminösen Kleidern, viele davon aus dem für sie typischen Tüll. Die Kollektion setzte auf leuchtende Farben, nachdem die Designerin das Bedürfnis nach Helligkeit nach einer Zeit der Dunkelheit erkannt hatte.
Vivienne Westwood: Vivienne Westwood ermutigte die Verbraucher in ihren SS'21-Schauhinweisen, weniger zu kaufen, sich schick zu machen und die Kleidung zu wechseln. Die Kollektion inspirierte sich an der traditionellen englischen Schneiderkunst mit zusätzlichen Details und Dramatik und betonte die Unisex-Stücke. Westwood kündigte an, dass das Label keine saisonalen Kollektionen mehr herausbringen wird, damit die Kundinnen ihre eigenen Moderegeln aufstellen können.
Erdem: Erdem Moralioglu ließ sich für seine SS'21-Kollektion von Susan Sontags "The Volcano Lover" inspirieren. Die Kollektion spiegelte ein Gefühl der Unsicherheit wider und zeigte dramatische Kragendetails und lässige Elemente aus den 60er und 70er Jahren, inspiriert durch den Roman.
Die Londoner Modewoche bewies, dass Kreativität auch angesichts von Herausforderungen keine Grenzen kennt, und die Designer setzten mit ihren Kollektionen und Präsentationen starke Zeichen.