Cleo Ćwiek hatte ihr ganzes Leben lang das Gefühl gehabt, nicht zu passen. Kurz nach dem Abschluss des Gymnasiums hörte sie die Diagnose: bipolare Störung. Sie startet gerade eine soziale Kampagne, um das Tabu der psychischen Störungen zu brechen.
Wenn man depressiv wird, glaubt man, dass man nie mehr davon loskommt. Wie am "Murmeltiertag" erlebt man diesen schlimmsten Tag immer wieder. Man weiß, dass etwas mit einem nicht stimmt, aber man kann es nicht genau definieren. Ich habe mich oft gefragt, warum andere normal leben können und ich nicht? Ich war nicht in soziale Aktivitäten eingebunden, vor allem nicht in der Schule. Alles erdrückte mich dort, obwohl ich gute schulische Leistungen hatte. Drei Monate vor meinen Abschlussprüfungen kam ich mit einem Nervenzusammenbruch ins Institut für Psychiatrie und Neurologie. Ich wusste nicht, was mit mir geschah. Ich erinnere mich nur an Momentaufnahmen, denn in Erinnerungen, wie in Träumen, sehe ich mich immer nur von der Seite. Ich weiss nur, dass ich zitterte und nicht aufhören konnte zu weinen. Meine Eltern brachten mich ins Krankenhaus. Das hat mich gerettet.